Für jede Patientin erarbeiten wir einen individuellen Therapieplan, der in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen wird. In dieser Tumorkonferenz besprechen sich Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Chirurgen und diskutieren die bestmögliche Behandlung für die Patientin. Wir beraten Sie zu Therapien der konventionellen und Integrativen Medizin, auch als Second Opinion-Zentrum, und unterstützen Sie auf Ihrem persönlichen Weg zur Überwindung der Erkrankung.
Dabei wird die Patientin umfassend über die Therapieempfehlung informiert und zudem Behandlungsalternativen und deren Auswirkungen erläutert.
Unsere vielfältige Beratung und Begleitung beinhaltet auch die psychoonkologische Unterstützung, Ernährungsberatung und Sexualberatung.
Für die Therapie von bösartigen Krebserkrankungen stehen uns an der Filderklinik verschiedene Optionen zur Verfügung.
Operation
Bei bösartigen Tumoren gehört sehr häufig eine Operation zur umfassenden Therapiestrategie. In manchen Fällen wird eine Chemo- oder eine Hormontherapie vorgeschaltet, mit dem Ziel, den Tumor vor einer Operation zunächst zu verkleinern, um ein besseres kosmetisches Ergebnis zu erreichen.
Oft steht aber auch am Behandlungsbeginn die Operation, mit der der Tumor zunächst vollständig entfernt wird.
Dabei wenden wir aktuelle Operationstechniken an, welche gewebeschonend sind. In vielen Fällen ist eine Brust-erhaltende Therapie möglich. Bei der Entfernung der Achsellymphknoten führen wir häufig eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie durch. Dabei werden nur wenige, zuvor markierte Lymphknoten entfernt, welche die Lymphe der gesamten Brust drainieren. Ist die Entfernung mehrerer Lymphknoten notwendig, legen wir Wert auf möglichst atraumatisches Operieren.
In einzelnen Fällen ist die Entfernung der gesamten Brustdrüse erforderlich. In diesen Situationen kann ein Wiederaufbau auf Wunsch erfolgen. Wir arbeiten hier eng mit Abteilungen der Plastischen Chirurgie an anderen Krankenhäusern zusammen.
Chemotherapie
Zur Behandlung von Krebserkrankungen bieten wir die systemische Therapie, die Chemotherapie, an. Die sogenannten Zytostatika hemmen die Vermehrung von Krebszellen. Der Tumor kann nicht weiterwachsen und die Krebszellen sterben ab. Im Rahmen einer neoadjuvanten oder adjuvanten Chemotherapie (d.h. entweder vor oder nach einer Operation oder Strahlenbehandlung) werden verschiedene Medikamente, meist über ein Portsystem, nach festgelegtem Plan verabreicht. Dies erfolgt meist als ambulante Therapie. Hierbei werden Sie von einem für die Chemotherapie verantwortlichen Arzt oder Ärztin begleitet.
Viele unserer Patientinnen fürchten sich vor den Nebenwirkungen der Chemotherapie. Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst und besprechen ausführlich, wie das Nebenwirkungsmanagement aussehen kann. Auch hier kombinieren wir die konventionellen Medikamente mit denen der Integrativen Medizin.
Antihormontherapie
Die Antihormontherapie ist eine weitere, sehr wichtige systemische Therapieform in der Behandlung von Brustkrebs. Viele Tumore können durch die Wirkung von Hormonen, die der Körper selbst produziert, im Wachstum gefördert werden. Die Medikamente behindern die Bildung und Wirkung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen, wodurch das Wachstum der hormonempfindlichen Krebszellen gestoppt werden kann. Die Nebenwirkungen ähneln den Beschwerden der Wechseljahre: Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Gewichtsprobleme.
Daher ist der Umgang mit den Nebenwirkungen ein weiterer wichtiger Baustein der Therapie. Auch hier kombinieren wir die konventionellen Medikamente mit denen der Integrativen Medizin.
Strahlentherapie
Durch die Kombination der Operation mit der Strahlentherapie konnte die Radikalität der Operation in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Wenn eine Bestrahlung notwendig ist, arbeiten wir mit der Strahlentherapie der medius Kliniken in Ostfildern-Ruit zusammen. Durch individuelle Bestrahlungsplanung, schonende Bestrahlungstechniken und neue Verfahren können die Radikalität gesenkt und die Organfunktionen geschont werden. Da die Therapie ambulant über einen Zeitraum von 3-6 Wochen täglich durchgeführt wird, kann diese auch wohnortnah erfolgen.
Integrative Medizin
Die Misteltherapie ist der zentrale Bestandteil im Rahmen der Integrativen Medizin. Patientinnen haben die Misteltherapie als wirksame, wichtige und wertvolle Therapiemaßnahme erfahren. Mistelpräparate stärken vor allem die körpereigenen Abwehrkräfte, mildern die unerwünschten Wirkungen von Chemo- und Strahlentherapie und verbessern die Lebensqualität. Das belegen auch zahlreiche wissenschaftliche Studien. Die Mistel gehört heute zu den Heilpflanzen, die am besten untersucht sind. So zählen Mistelpräparate heute zu den meistverordneten Medikamenten in der Krebsmedizin.
Die Misteltherapie wird als Injektionstherapie durchgeführt. Im Regelfall wird der Patientin alle zwei Tage Mistelextrakt unter die Haut injiziert. Präparat und Dosis passen wir der Tumorart, dem Stadium der Erkrankung und der Konstitution der Patientin an.
Weitere Informationen: http://www.mistel-therapie.de/de/allgemeine.informationen/
Durch abgestimmte Bewegung und Sport können viele Nebenwirkungen wie Erschöpfung und Niedergeschlagenheit gelindert werden. Zudem steigert die körperliche Bewegung das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Kraft.
Wir beraten unsere Patientinnen, welche Art und Intensität von Bewegung passend ist.
In der Heileurythmie werden mit unterschiedlichen Übungen die Klangstruktur von Musik und Sprache übernommen und in Bewegung übersetzt. Unter der Anleitung von Therapeutinnen und Therapeuten lernen die Patientinnen Bewegungen, die dazu beitragen, die Regeneration zu fördern und Ressourcen zu aktivieren. Der Genesungsprozess kann so durch körpereigene Kräfte unterstützt werden.
Durch den Umgang mit Farben und Formen finden viele Patientinnen einen Weg, ihrer Erkrankung und den damit verbundenen Emotionen Ausdruck zu verleihen. Die Maltherapie findet unter der Anleitung von erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten statt.
Die Musik ist ein Tor zum Innersten des Menschen. Sie kann Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit, innerer Ruhe, Positivität, Zuversicht, Mut und Vertrauen vermitteln.
In der Musiktherapie geht es um die therapeutische Wirksamkeit der Musik mit all ihren Qualitäten, um das Verständnis von Krankheit und das Verständnis des kranken Menschen in seiner Entwicklung. Im Rahmen der therapeutischen Beziehung können sich ein vertieftes Erleben der eigenen körperlichen Befindlichkeit, der eigenen Gefühle und Bedürfnisse sowie der eigenen Lebenszusammenhänge zeigen.
Krebs ist eine schwere Erkrankung, die die Patientin nicht nur körperlich, sondern auch seelisch stark belastet. Wir bieten unseren Patientinnen daher eine psychoonkologische Unterstützung an, um über Sorgen und Ängste zu sprechen. Viele unserer Patientinnen lernen verschiedene Mechanismen kennen, die ihnen helfen, mit der Erkrankung umzugehen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die seelische Konstitution auch Auswirkungen auf die körperliche Verfassung hat.