Schwerpunkt Anästhesien Individuelle Anästhesien und Schmerztherapien

Allgemeinanästhesien

Bei der Allgemeinanästhesie, umgangssprachlich auch Vollnarkose genannt, wird durch Anwendung des Narkosemittels das Bewusstsein vorübergehend ausgeschaltet. Die Muskulatur ist vollkommen entspannt und das vegetative Nervensystem gedämpft. Von der Operation bekommen Sie als Patient/in dadurch nichts mit. Durch den Einsatz moderner Narkosemittel, verabreicht sowohl über die Vene als auch in Form von Narkosegasen, lässt sich die Allgemeinanästhesie heute sehr gut steuern: Sie „schlafen“ nur so lange wie es für die Operation notwendig ist. Nebenwirkungen und Risiken sind gering. In der Filderklinik stehen Ausrüstung und Narkosegeräte der neuesten Generation für sichere und schonende Narkosen zur Verfügung. Mit der Messung der Narkosetiefe können wir die Dosierung der Medikamente so steuern, dass Sie nur so viel Narkosemittel bekommen, wie Ihr Organismus bei der durchgeführten Operation benötigt.

Bei rund 40 Prozent der Eingriffe erhalten unsere Patient/innen eine Regionalanästhesie. Dabei wird mit einem Lokalanästhetikum das Operationsgebiet über die Blockierung der Nerven schmerzfrei und unempfindlich gemacht. Zu den Regionalanästhesien zählen unter anderem Spinal-, Peridural- und Arm-Plexus-Anästhesien sowie die periphere Nervenblockade an Armen und Beinen. Diese Anästhesieverfahren werden Ultraschall-gesteuert durchgeführt.

Trotzdem müssen Sie bei dieser lokalen Betäubung nicht wach sein: Auf Wunsch erhalten Sie zusätzlich eine Sedierung oder Sie hören Ihre Lieblingsmusik. Dabei atmen Sie trotzdem selbstständig und sind jederzeit erweckbar.

Immer mehr Patient/innen können ambulant operiert werden. Fortschritte bei den Operationstechniken und bei der Narkose ersparen Ihnen einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus. Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, ob Ihre Operation auch ambulant durchgeführt werden kann. Bei Narkosen für ambulante Eingriffe muss sichergestellt sein, dass Angehörige oder Freunde Sie nach der Operation nach Hause begleiten und Sie dort zuverlässig betreuen. Einen Tag vor dem Eingriff klären wir Sie über das geeignete Narkoseverfahren, dessen Wirkungen, Nebenwirkungen und Besonderheiten auf. Zur Vorbereitung auf Ihre ambulante Operation sollen Sie am Tag der Operation weder essen noch trinken oder rauchen. Nach der Operation überwachen wir Sie so lange, bis alle Körperfunktionen und Reflexe wieder hergestellt sind. Nach einer Untersuchung und einem abschließenden Gespräch werden Sie nach Hause entlassen.

Bei Kindern ist es uns besonders wichtig, Stress und Ängste, die mit dem Krankenhausaufenthalt verbunden sind, so gering wie möglich zu halten. Denn Kinder leben in einer ganz eigenen Welt. Störungen des Alltags können vielfältige Probleme hervorrufen. Wir bemühen uns, den kleinen Patienten die Zeit bei uns in der Filderklinik so angenehm wie möglich zu machen. Damit Ihr Kind möglichst ruhig und entspannt in den Operationssaal kommt, dürfen Sie als Eltern es bis in die OP-Schleuse begleiten. Je nach Narkoseverfahren kann Ihr Kind sogar in Ihren Armen einschlafen. Der Narkosearzt und unsere Pflegenden versorgen es anschließend weiter und bereiten es auf die Operation vor. Nach dem Eingriff kommt der kleine Patient in den Aufwachraum, wo er in Ihrem Beisein aus der Narkose erwacht. Neben der Vollnarkose führen wir bei Kindern wenn möglich und sinnvoll, zusätzlich eine Regionalanästhesie durch. Diese verhindert, dass der kleine Patient während, besonders aber nach der Operation Schmerzen hat. Er oder sie kann sich schon kurz nach der Operation wieder bewegen und wie gewohnt essen. Sobald es aus ärztlicher Sicht möglich ist, entlassen wir Ihr Kind anschließend zu Ihnen nach Hause.

Von allen Schmerzen, denen die Menschen ausgesetzt sind, wird der Geburtsschmerz noch am ehesten als natürlich empfunden. Gleichwohl kann er für die Frau unerträglich sein. Zudem können die Schmerzen unerwünschte Wirkungen auf Kreislauf, Atmung und die Wehentätigkeit, aber auch auf das Wohlbefinden des Kindes haben. Innerhalb der vielen Methoden zur Schmerzlinderung unter der Geburt hat die Periduralanästhesie (PDA) einen hohen Stellenwert, da sie die Atmung der Mutter verbessert, Stress reduziert und damit einer Verminderung der Blutzufuhr zum Kind entgegenwirkt. Zudem erlaubt die Wahl der Medikamente eine situationsgerechte Schmerzreduktion. Wenn eine Periduralanästhesie möglich und sinnvoll ist, entscheiden Sie – gemeinsam mit dem Narkosearzt und dem Geburtshelfer – über deren Einsatz.

Sollte im seltenen Fall ein Not-Kaiserschnitt notwendig sein, so sind wir innerhalb von wenigen Minuten auch im angrenzenden Operationssaal mit allen medizintechnischen Möglichkeiten einsatzbereit, um jede notwendige Narkose durchzuführen.

Wir kümmern uns um Ihre Schmerzen vor, während und nach der Operation. Dazu stehen in unserer Abteilung speziell ausgebildete Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte zur Verfügung.

Je nach Schmerzsituation erhalten Sie leichte, mittelstarke oder starke Schmerzmittel. Bei besonderen Schmerzsituationen arbeiten wir für Sie ein spezielles Schmerzkonzept aus und sorgen auch auf der Normalstation weiter für Sie. So betreuen wir beispielsweise auch die onkologischen Patient/innen und die Patient/innen auf der Palliativstation mit individuellen Therapien. Hierbei kommen unter anderem sogenannte Schmerzpumpen zum Einsatz.

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Chefarzt

Dr. med.  Wolfram  Poppe

Facharzt für

  • Anästhesie
  • Notfallmedizin