Wir erklären medizinische Fachbegriffe rund um das Zentrum für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie
In der Medizin gibt es geschätzt rund 170.000 Fachbegriffe, darunter allein 30.000 für die Bezeichnung von Organ- und Körperteilen sowie Organfunktionen. Wenn die Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte der Filderklinik sich untereinander besprechen, verwenden sie dieses Fachvokabular, denn nur so können sie schnell, präzise und eindeutig kommunizieren.
Damit auch die Patientin bzw. der Patient versteht, was ihr / sein Befund bedeutet, agieren unsere Ärzt/innen im Patientengespräch als Übersetzer: So wird dann zum Beispiel aus einem komplexen Begriff wie „Zentrum für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie“ ganz einfach das „Bauchzentrum“.
Wie die Kurzform schon verrät, stehen Erkrankungen des Bauchraums im Fokus des Zentrums.
Abdomen
Der anatomische Fachbegriff für den Bauchraum lautet Abdomen. Im Abdomen befinden sich die Bauchorgane. Der Raum, der die Bauchorgane beherbergt, wird Bauchhöhle genannt. Begrenzt wird die Bauchhöhle von der Bauchwand, die aus mehreren Gewebeschichten besteht.
Adipositas
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von krankhaftem Übergewicht (Adipositas), wenn Menschen einen sogenannten Körpermassenindex (Body Mass Index, BMI) über 30 kg/m² haben. Adipositas ist eine ernstzunehmende Diagnose und kann zahlreiche Folgeerkrankungen nach sich ziehen (zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Fettleber oder Atherosklerose). Neben mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung bietet ein geplanter und komplikationsarmer chirurgischer Eingriff oftmals den besten Behandlungserfolg.
Endoskopie
Bei einer endoskopischen Untersuchung wird ein schlauchartiges Gerät durch eine Körperöffnung eingeführt. Eine hochauflösende Kamera, die sich im Inneren des Schlauchs befindet, nimmt Bilder aus dem Bauchraum auf und überträgt sie auf einen Monitor. Dabei werden selbst winzigste Veränderungen sichtbar. Die meisten endoskopischen Verfahren bieten neben der hochauflösenden Bildgebung noch weitere Vorteile. Durch einen Arbeitskanal im Endoskop kann der Untersucher Miniatur-Instrumente (Zange, Nadel, Schlingen, Clips) einführen und Gewebeproben entnehmen, die später im Labor untersucht werden. Außerdem kann der Arzt in vielen Fällen therapeutische Maßnahmen durchführen. Endoskopische Verfahren ersetzen somit heutzutage immer häufiger eine offene Operation und schonen den Patienten.
Gastroenterologie
Die Gastroenterologie ist ein Teilbereich der Inneren Medizin. Gastroenterologen wie Dr. med. Markus Debus, Leitender Arzt an der Filderklinik, beschäftigen sich mit allen Erkrankungen des Magendarmtrakts, der Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
Im Zentrum für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie wird also ein breites Spektrum an Krankheiten behandelt: Krebserkrankungen, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Reizdarmsyndrom, Erkrankungen der Leber und Gallenwege, des Magendarmtrakts und der Bauchspeicheldrüse, funktionelle Schluckstörungen, Refluxerkrankungen, Verengungen der Speiseröhre oder Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenniere. Hinzu kommt die Behandlung von Übergewicht.
Interdisziplinäre Behandlung
Das Besondere am „Bauchzentrum“ der Filderklinik: Experten aus den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin und gegebenenfalls Onkologie arbeiten interdisziplinär eng zusammen. „Wir besprechen Erkrankungen im Bauchraum gemeinsam und beraten, welche Möglichkeiten wir haben, um individuell für den Patienten die bestmögliche Therapie zu finden und durchzuführen“, sagt Prof. Dr. med. Marty Zdichavsky, die das Zentrum gemeinsam mit Dr. Markus Debus leitet. „Diese Schwerpunktbildung im Bauchzentrum wird begleitet und ergänzt durch anthroposophisch-medizinische Behandlungsangebote für die jeweiligen Erkrankungen. Wir verbinden fachliches Know-how und Interdisziplinarität mit ganzheitlichen Verfahren, die auch Konstitution, Lebensweise und seelische Aspekte in den Blick nehmen.“
Viszeralchirurgie
Prof. Dr. med Marty Zdichavsky, Chefärztin der Chirurgie in der Filderklinik, verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Viszeralchirurgie. Sie erklärt ihr Fachgebiet: „Viscera ist lateinisch und bedeutet Eingeweide. Als Viszeralchirurgie bezeichnet man die operative Behandlung von Organen im Bauchraum, das heißt zum Beispiel der Speiseröhre, des Magens, des Dünn- und Dickdarms, der Leber, der Gallenblase, der Nebenniere, Bauchspeicheldrüse und der Milz. “
Wie laufen Operationen im Bauchraum ab? „Das hängt von der Erkrankung ab“, so die Expertin. „Wir besprechen den individuellen OP-Ablauf im Vorfeld ausführlich mit dem Patienten und erklären, welche OP-Methode wir anwenden. Bei einigen Erkrankungen ist es notwendig, offen-chirurgisch zu operieren. Wenn möglich, wenden wir in der Viszeralchirurgie aber minimal-invasive Operationsmethoden an, denn diese Technik ist besonders schonend: Die Patienten verlieren während der OP weniger Blut, haben weniger Schmerzen und der Heilungsprozess verläuft in der Regel schneller und unkomplizierter“, berichtet Prof. Dr. med Zdichavsky.