Jürgen Haug litt lange unter starkem Übergewicht und erkrankte infolge seiner Adipositas an Diabetes. Ein chirurgischer Eingriff brachte die Wende: In der Filderklinik ließ er sich einen sogenannten Roux-Y-Magenbypass legen. Nach der Magenverkleinerung hat er sein Gewicht und den Diabetes heute gut im Griff.
„Mein Diabetologe sagte zu mir: Herr Haug, wenn sich nichts ändert, reichen Tabletten nicht mehr. Dann müssen Sie Insulin spritzen. Das war für mich der Weckruf“, erinnert sich Jürgen Haug. „Um meinen Diabetes in den Griff zu bekommen, musste ich abnehmen. Viel abnehmen.“
Übergewicht ist mehr als ein kosmetisches Problem
Aber wie? Der heute 56-Jährige kämpft jahrzehntelang erfolglos gegen starkes Übergewicht. Kein Diätversuch zeigt nachhaltige Wirkung, „Jojo-Frust“ kennt Haug nur zu gut. „Mein Höchstgewicht lag bei 162 Kilogramm“, verrät er. „Ich trug Hosen in US Größe 42 oder 44.“ Sein Diabetes: eine direkte Folge des viel zu hohen Körpergewichts. Menschen mit Adipositas haben im Vergleich zu Normalgewichtigen ein siebenmal höheres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Und nicht nur das: Die Gefahr für Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Organe oder des Herz-Kreislauf-Systems ist bei stark Übergewichtigen ebenfalls erhöht. So machte Jürgen Haug auch ein erhöhter Blutdruck Probleme.
„Aber erst die Aussicht, jeden Tag Insulin spritzen zu müssen, wurde für mich zum echten Schreckgespenst“, sagt er. Jürgen Haug handelt. Er lässt sich von seiner Hausärztin beraten, stellt seine Ernährung um, verzichtet so weit wie möglich auf Zucker und zuckerhaltige Getränke und setzt auf Bewegung: erst kurze, dann längere Spaziergänge und schließlich auch ausgedehnte Wanderungen. „Außerdem habe ich das jahrzehntelang mit meiner Frau gepflegte, gemeinsame Hobby Tanzen (Standard und Latein) intensiviert. Wir trainieren bis zu dreimal wöchentlich“, erzählt er.
Jürgen Haug hält konsequent durch und hat einige Monate später bereits viel erreicht: 17 Kilogramm weniger zeigt die Waage an. Sein HbA1c-Wert, der Auskunft darüber gibt, wie hoch die Zuckerkonzentration im Blut ist, sinkt von zehn auf gut acht Prozent. Doch das reicht noch nicht: Ziel einer Diabetes Typ 2 Therapie ist, dass sich der HbA1c-Wert zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent einpendelt. Ein Gesunder hat einen Wert von rund fünf Prozent.
Der Diabetologe empfiehlt Jürgen Haug zur weiteren Gewichtsreduktion einen bariatrischen Eingriff, eine chirurgische Veränderung des Magen-Darm-Traktes. „Auf Nachfrage auch eine klare Empfehlung: Prof. Dr. Marty Zdichavsky in der Filderklinik. Als mir zusätzlich auch ein von mir hoch geschätzter Chirurg aus Reutlingen die gleiche Empfehlung gab, war für mich klar: Wenn ich mich operieren lasse, dann nur bei ihr.“
Eine Adipositas-Operation zieht langfristige Veränderungen im Alltag nach sich. Bevor man sich dafür entscheidet, ist es also sinnvoll, sich gründlich zu informieren. Bei einem Beratungsgespräch in der Filderklinik klärt Prof. Zdichavsky Jürgen Haug genau über den Eingriff auf: Welche der verschiedenen bariatrischen Methoden gibt es, welche ist die individuell richtige? Wie läuft der Eingriff ab? Welche Chancen, aber auch Risiken bietet die OP? Worauf müssen die Patienten hinterher achten?
Die erfahrene Chirurgin rät Jürgen Haug zu einem sogenannten Roux-Y-Magenbypass. Die Magenverkleinerung zählt zu den in der Adipositaschirugie am häufigsten angewandten Verfahren und ist besonders geeignet, um Diabetespatient/innen zu helfen. Bei dem Eingriff werden der Zwölffingerdarm, Teile des Magens und Teile des Dünndarms kurgeschlossen.