Wie läuft eine Magenspiegelung ab? Exakte Diagnostik

Beschwerden im oberen Bauchraum können vielfältige Ursachen haben. Um eine exakte Diagnose zu stellen, ist es mitunter wichtig, in den/die Patienten/in „hineinzuschauen“. In der Filderklinik kommt dazu modernste Technik zum Einsatz: Bei einer Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, erstellt eine Miniatur-Kamera haarscharfe Bilder aus dem Inneren der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms. Außerdem kann der Arzt bei der Untersuchung Gewebeproben entnehmen.

„Die Gastroskopie dient nicht nur der Diagnostik, wir können bei dem Eingriff gleichzeitig verschiedene therapeutische Maßnahmen durchführen“, erklärt Dr. Markus Debus, Leitender Arzt der Abteilung Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie. Zum Beispiel kann er mithilfe des Gastroskops oberflächliche Gewebsveränderungen entfernen, Krampfadern veröden und Blutungen stillen. Engstellen in der Speiseröhre können mit einem Ballon geweitet oder mit einem sogenannten „Stent“ überbrückt werden. „Dank moderner, schonender Gastroskopie-Technik sind viele offen-chirurgische Eingriffe überflüssig geworden“, so Dr. Debus.

Bei einer Gastroskopie wird ein biegsamer Schlauch über den Mund eingeführt und Richtung Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm vorgeschoben. Das Verfahren klingt für viele Patient/innen erst einmal beängstigend, doch Dr. Debus beruhigt: „Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft.“

Anamnese und Vorgespräch

Bei welchen Symptomen empfiehlt Dr. Debus eine Abklärung per Gastroskopie? „Zum Beispiel bei Schmerzen im Oberbauch, anhaltender Übelkeit, Erbrechen, Schluckstörungen, chronischem Husten, häufigen Blähungen, Gewichtsabnahme, Bluterbrechen, Blut im Stuhl oder schwarzem Stuhl.“

Vor der Magenspiegelung findet ein ausführliches Vorgespräch mit dem Patienten statt: „Ich kläre über den Ablauf, eventuelle therapeutische Eingriffe und mögliche Risiken auf“, so Dr. Debus. Wichtig ist ihm auch, ein Vertrauensverhältnis und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen.

Vor dem Eingriff

Der Patient darf 6-8 Stunden vor dem Eingriff nichts essen. Wasser, Medikamente (außer Blutgerinnungshemmer) und Zähneputzen sind erlaubt.

Der Patient wird leicht sediert. „Die Dosis ist so gewählt, dass man den Eingriff nicht mitbekommt, aber den Rest des Tages nicht so verschlafen ist“, so Dr. Debus.

Der Patient liegt in Seitenlage. Dr. Debus betäubt den Rachen mit einem Spray, um Würgereiz zu vermeiden. Ein Mundstück schützt die Zähne.

Der Eingriff

Dr. Debus führt den ca. ein Zentimeter dicken, biegsamen Schlauch ein. Das nötige Fingerspitzengefühl stellt er tagtäglich unter Beweis: Er und seine Kollegen führen jährlich ca. 1.500 Gastroskopien durch.

Blick ins Gastroskop: Dort befinden sich Licht, Kamera und ein Arbeitskanal, über den winzige Instrumente (Zangen, Schlingen, Stents) eingeführt werden können.

Über das Handstück steuert Dr. Debus das Gastroskop; so kann er jeden Winkel der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms betrachten.

Um Veränderungen besser sichtbar zu machen, wird der Magen mit Luft aufgebläht. Keine Sorge: Das tut nicht weh.

In manchen Fällen bringt schon der Blick auf die Live-Übertragung einen Befund. Mitunter können dann gleich therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden.

Mit einer über den Arbeitskanal eingeführten Zange entnimmt der Arzt auch Gewebeproben, die nach der Untersuchung ins Labor gehen.

Magenspiegelung in der Filderklinik

Alles im Kasten: Circa 10 bis 15 Minuten dauert die Untersuchung. Dr. Debus zieht den Schlauch vorsichtig heraus und saugt die Luft ab, damit kein Völlegefühl / Blähungen zurückbleibt.

Nach jedem Eingriff werden die Geräte nach strengen hygienischen Standards gereinigt.

Nach dem Eingriff

Eine Magenspiegelung wird meist ambulant durchgeführt. Der Patient wird während der Untersuchung und in der Aufwachphase überwacht (Puls, Sauerstoffsättigung im Blut). Treten keine Komplikationen auf und lässt der allgemeine Gesundheitszustand es zu, darf der Patient am selben Tag nach Hause. Wegen der Sedierung ist eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr nicht erlaubt. Der Patient sollte sich also abholen lassen.

Befund und Behandlung

Die entnommenen Proben gehen direkt nach der Untersuchung ins Labor. Nach ein paar Tagen liegt der Befund vor und es wird eine passende Behandlung ausgearbeitet – das kann je nach individueller Diagnose eine konventionelle Therapie, eine alternative Therapie oder eine Kombination aus beidem sein.

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Chefärztin

Prof. Dr. med.  Marty  Zdichavsky

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Zentrum für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie

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Chefarzt

Dr. med.  Markus  Debus

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