Eine Möglichkeit, einen bösartigen Tumor zu bekämpfen, ist die Strahlentherapie. Mit Hilfe sogenannter Linearbeschleuniger werden ionisierende Strahlen erzeugt, die das Tumorgewebe im Innern des Körpers zielgenau zerstören. Die Bestrahlung kann dabei mit modernen Geräten so exakt gesteuert werden, dass nahezu ausschließlich der Tumor bestrahlt und umliegende Organe und Gewebe geschont werden. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, wird zudem auch die Intensität der Strahlen gesteuert. In aller Regel wird die Strahlendosis, die für die Zerstörung des Tumors erforderlich ist, in mehrere Bestrahlungen fraktioniert, also aufgeteilt. Bei vielen Krebserkrankungen umfasst die Bestrahlung dann 20, 30 oder mehr Bestrahlungen. Neben der Bestrahlung von Primärtumoren kann es auch sinnvoll sein, Krebsabsiedelungen, die sogenannten Metastasen, strahlentherapeutisch zu behandeln.
Wie die Strahlentherapie im Rahmen der Behandlungsstrategie einer Krebserkrankung eingesetzt wird, hängt von der Art und Größe des Tumors und vom individuellen Krankheitsbild des Patienten / der Patientin ab. So kann die Strahlentherapie, etwa bei einem Prostatakrebs, eine Operation ersetzen. Es kann aber auch nötig sein, einen Tumor zunächst mit Bestrahlung zu reduzieren, um eine anschließende Operation zu ermöglichen. Schließlich kann die Strahlentherapie auch im Anschluss an eine Operation möglicherweise verbliebene Krebszellen zerstören. In der interdisziplinären Tumorkonferenz diskutieren Ärzt/innen unterschiedlicher Fachrichtungen für jeden Patienten individuell, ob und wie eine Strahlentherapie für den Behandlungserfolg sinnvoll ist.
Um sicherzustellen, dass die Strahlendosis ganz genau den Tumor trifft und zerstört, wird die Bestrahlung zuvor sehr genau mit Hilfe von CT-Aufnahmen und einem speziellen Bestrahlungs-Planungsprogramm am Computer geplant. Mit der Planung wird dann der Linearbeschleuniger programmiert. Für die eigentliche Bestrahlung ist es dann zudem wichtig, dass der Patient / die Patientin in immer der gleichen Position liegt, in der auch die Aufnahmen im Planungs-CT angefertigt wurden. Die Lage des Tumors wird deshalb vor der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen kontrolliert und mit dem Planungsbild abgeglichen.
So ist es heute mit besonders leistungsstarken Systemen möglich, einen Tumor ebenso exakt „herauszuschneiden“, wie mit dem Skalpell des Chirurgen. Man spricht in diesen Fällen auch von Radiochirurgie.
Die Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, wird von speziell ausgebildeten Fachärzt/innen durchgeführt. Sie werden von medizinisch-technischen Assistent/innen und spezialisierten Medizinphysikern unterstützt.
Die Filderklinik kooperiert für die Strahlentherapie mit verschiedenen Strahlentherapeutischen Abteilungen, um den Patient/innen eine wohnortnahe Behandlung zu ermöglichen.